1. Tag Delhi
Nach einem langen Flug mit Air India (da der pakistanische Luftraum noch gesperrt war) bin ich gegen 9:30 in Delhi gelandet. Ich wurde sehr nett am Flughafen begrüßt und zum Hotel gebracht, wo meine Schwester bereits auf mich wartete. 10 Minuten zum frischmachen mussten reichen und los ging es mit der Stadtführung durch Delhi. Nachdem wir das Fort besichtigt hatten, unternahmen wir eine Rikschafahrt durch Old Delhi und konnten das Alltagsleben der Inder beobachten. Ein absolutes Highlight!! Langsam setzte die Müdigkeit ein, aber trotzdem hielten wir durch und besichtigten weitere Sehenswürdigkeiten.
2. Tag: Agra
Nachdem ich mich von dem Flug erholt hatte, fuhren wir am nächsten Morgen weiter nach Agra. Unser Fahrer war einfach unglaublich. Sehr aufmerksam und ein super Gesprächspartner. Auf der gesamten Tour haben wir sehr viel von ihm gelernt. Heute stand das Taj Mahal auf dem Programm. Bevor wir uns aber die größte Liebeserklärung aller Zeiten anguckten, besichtigten wir das Agra Fort. Das gigantische Fort ist auf jeden Fall ein Muss. Die Geschichte des Taj Mahals hat hier angefangen und der Blick von der Festung auf das Bauwerk ist beeindruckend. Anschließend ging es weiter und das Taj Mahal lag wie eine Fata Morgana vor uns.
Auch wenn ich sonst nicht so gerne Fotos aufnehme, konnte ich mich in diesem Moment nicht mehr halten und trotz der zahlreichen Touristen mussten wir zugeben, dass dies das schönste Bauwerk war, was wir je gesehen haben. Für den Sonnenuntergang blieben wir noch, danach verabschiedeten wir uns schweren Herzens von dem Kunstwerk.
3. Tag: Ranthambore
Ranthambore ist der bekannteste Nationalpark des Landes. Er ist nicht nur sehr beliebt sondern auch super touristisch. Wenn man, wie wir, Richtung Udaipur oder Jaipur unterwegs ist, ist dies ein super Zwischenstopp. Nach den letzten zwei Tagen in den beiden Millionenstädten waren wir sehr froh wieder frische Luft zu atmen. Auch die Safaris waren super. Wir hatten Glück und haben einen guten Bereich abbekommen. Für Vogelliebhaber ist der Park sehr gut und auch mir hat er gefallen, aber die Chance einen Tiger zu sehen ist nicht besonders groß.
4. Tag: Bundi …
ist eine kleine Stadt auf dem Weg nach Udaipur. Es ist um einiges ruhiger und wir konnten problemlos alleine durch die Straßen laufen, ohne von dem Verkehrschaos überfordert zu sein.
Der Palast der Stadt hat mich sehr fasziniert. Er ist zwar äußerst in die Jahre gekommen und wird von zahlreichen Affenbanden bewohnt, erinnerte mich aber an eine Filmkulisse. Auch einmal fast alleine unterwegs zu sein, ohne die Touristenmengen, war mir äußerst lieb.
Die kleinen Restaurants in der Hauptstraße waren top und uns hat das Rainbow Cafe äußerst gut gefallen.
5 + 6. Tag Udipur
Udaipur ist ein absolutes Highlight und die Beschreibung der romantischten Stadt Indiens ist äußerst zutreffend. Die Bootsfahrt am ersten Abend war wunderbar und unser Hotel, direkt am See, der ideale Platz den Sonnenuntergang an zu schauen.
Etwas dekadent haben wir uns es in den zwei Tagen richtig gut gehen lassen. Wir hatten zwar einen Guide im City Palast aber aus meiner Sicht kann man diese Sehenswürdigkeit sehr gut mit dem Audio Guide besichtigen und hat so ein bisschen Zeit für sich. Auch zum einkaufen und Essen gehen ist die Stadt super. Gerne hätte ich hier noch ein paar Tage drangehangen.
7 + 8. Tag: Jodhpur
Auf dem Weg nach Jodhpur haben wir an dem Tempel Ranakpur gehalten und daher etwas Zeit verloren (würde ich aber immer wieder so machen). Abends hatten wir trotzdem noch Zeit über die bunten Märkte zu schlendern und Gewürze und Stoffe zu kaufen. Gewürze können übrigens auch lose erworben werden (sehr viel günstiger als abgepackt). Unser Guide war super und auch am nächsten Tag hat er uns noch im Schnelldurchlauf das Fort der Stadt gezeigt, bevor unserer Reise weiter in die Wüste ging. Nach einer Dorfsafari die mir persönlich nicht so gut gefallen hat, sind wir in das wunderschöne Jaisalmer gefahren.
9. Tag: Jaisalmer
Mit Abstand meine Lieblingsstadt in Rajastahn. Man fühlt sich wie in einer anderen Welt und die Menschen hier sind super freundlich. Die Stadt ist touristisch, was aus meiner Sicht aber eher ein Vorteil ist, da alle Einwohner an blonde Frauen gewöhnt sind und ich nicht wie ein Alien angestarrt wurde. Das Schöne an dem Fort in Jaisalmer ist, dass es bewohnt ist.
Man schlendert durch die Gassen und kann den Einwohnern beim Wäschewaschen und Milch holen zusehen. Die Fassaden sind wunderschön und dadurch, dass auf den geschmückten Balkonen wirklich Menschen stehen und einem Zuwinken ist es authentischer als jedes der anderen Forts.
Auch der Kamelritt am Abend war sehr aufregend. Es ist kurz vor der Abfahrt ein Sandsturm aufgezogen und wir drei (meine Schwester, unser Fahrer und ich) haben den ganzen Weg zum Ausgangspunkt sehr viel Lachen müssen. Trotz des äußerst kurzen Rittes war es ein wunderbares Erlebnis und ist weiterzuempfehlen.
10. Tag: Bikaner
Ich konnte an diesem Punkt der Reise keine weiteren Forts mehr sehen. Nach dem Erlebnis in Jaisalmer war das Fort in Bikaner sehr enttäuschend. Gott sei Dank fand auf dem Vorplatz ein buntes Fest statt.
Der Besichtigung konnte ich leider nicht richtig folgen, da die laute Musik, die bunten Kleider und der gesamte Aufbau des Festes mich so faszinierten. Wir kamen mit vielen Menschen ins Gespräch und konnten wunderschöne Fotos machen. Anschließend ging es auf eine Kamelfarm, die aus meiner Sicht sehr enttäuschend war. Die kleinen Kamele waren zwar süß, aber ich hatte mir den ganzen Aufbau irgendwie anders vorgestellt.
Heute fing es das erste Mal an richtig zu Gewittern und unter strömenden, monsunartigen Regen sind wir zurück in unser Hotel gefahren. Alles stand Unterwasser und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie die Menschen hier während der richtigen Monsunzeit leben.
11. Tag: Mandawa
Nach Ankunft hat uns unser Guide vom Hotel abgeholt. Wir haben im Stadtpalast übernachtet, der sehr weiterzuempfehlen ist. Vor allem die Dachterrasse hat mir besonders gut gefallen, da wir von dort einen tollen Blick über die ganze Stadt hatten.
Nach Ankunft sind wir in ein sehr authentisches Restaurant gegangen, was Mona Lisa heißt. Super Essen zu einem sehr günstigen Preis und das direkt in der Nähe des Palastes. Dann ging es weiter mit den berühmten Havelis. Sehr beeindruckend aber wirklich schon sehr in die Jahre gekommen. Es ist schade zu sehen wie solche wunderbaren Gebäude verfallen, da die Besitzer diese weder Verkaufen noch pflegen.
Auch hier hat es weiter geregnet und wir sind mit unsere Guide in einen Stoffladen geflohen um uns unterzustellen. Gleich wurden wir zum Tee eingeladen und man hat gemerkt, wie unglaublich Nahe sich die Bewohner dieser kleinen Stadt sind. Es wurde über Verwandte und Bekannte gescherzt, Videos von bekannten Bollywood Stars gezeigt und viel gelacht.
12. Tag: Delhi
Unsern zweiten Tag in Delhi haben wir in einer der Malls verbracht. Was mich persönlich noch viel mehr als die Armut belastet hat, ist dieser Reichtum des Landes. 100 Meter von einer kleinen Hüttensiedlung entfernt befinden sich Luxusgeschäfte wie Gucci und Prada. Zwar wächst die Mittelschicht immer weiter aber die Disparitäten dieses Landes sind immer noch so extrem, dass wir uns dies als Europäer gar nicht vorstellen können. Aber durch den Hinduismus akzeptiert jeder seine Stellung und ein friedliches Zusammenleben ist möglich.
13. + 14. Varanasi
Morgens flogen wir in die heiligste Stadt des Landes. Varansi ist ungefähr eine Flugstunde von Delhi entfernt und hat 1,2 Millionen Einwohner. Das Highlight waren die abendlichen Zeremonien am Ganges und die feierliche Musik, die Gänsehaut verlieh. Auch die Verbrennungsstätten waren sehr interessant. Es war gut, dass wir einen Guide dabei hatten, denn sonst hätten wir niemals so viel über den Hinduismus und die Gebräuche dieser Religion erfahren.
Am nächsten Tag besuchten wir nach der morgendlichen Bootsfahrt die Geburtsstädte des Buddhismus und kriegten so einen Einblick in diese Religion. Diese Stadt ist auf jeden Fall ein Muss und war eines der Highlights der Reise. Die Eindrücke und Erfahrungen, die wir hier gesammelt haben will ich auf keinen Fall missen.
15. Tag: Abschied nehmen
Indien als Land ist so faszinierend, wie kein anderes. Es ist auf keinen Fall ein Ort für Entspannungsurlaub, aber ein Ort um sich auf vielen Ebenen weiter zu bilden. Ich gehöre zu den Menschen, die Indien lieben und kann es verstehen, wenn andere von der Lautstärkenkulisse überfordert sind. Trotzdem empfehle ich jedem dieses Land zu bereisen und sich eine eigene Meinung zu bilden.